Unsere Hauptsonderschau der Krüper und Zwerg-Krüper 2015, angeschlossen an die LV-Schau Thüringen vom 7.-8. Nov. in Erfurt führte uns nach 2013 wieder ins grüne Herz von Deutschland. Trotz allerbester Bedingungen im einreihigem Aufbau und einer geschlossenen Präsentation der „großen“ und der Zwerge miteinander ist das Meldeergebnis mit nur 42 Krüpern und 19 Zwerg-Krüpern stark rückläufig. Nach der zuversichtlichen HSS vor 2 Jahren mit allen anerkannten Farbenschlägen, ist es ärgerlich, dass die gesperberten und unsere schwarz-weißgedobbelten leider nicht gezeigt wurden. Zwei weiße Vertreter standen in falscher Klasse nur ersatzweise zur Bewertung. Um den Zuchtfortschritt der einzelnen Farbenschläge zu verdeutlichen und den Zuchtstand untereinander zu vergleichen ist die Beteiligung an einer HSS wichtig! Nur so kann die weitere Zuchtarbeit im Einzelnen abgestimmt und gelenkt werden. Eine HSS bildet das Aushängeschild eines jeden Sondervereins! Mit der angegliederten AOC-Klasse bietet sich eine prima Plattform, nicht anerkannte Farbenschläge und deren Zuchtstand zu vergleichen. Leider blieben 3 Käfige der großen Krüper leer. Unser Dank für die Zuchtstandsbezogene und mit viel Fingerspitzengefühl durchgeführte Bewertung der gezeigten Vertreter unserer Rasse geht an SR Holger Jungk.
Am Anfang standen 3,5 schwarze Krüper. Den
Hähnen mit typischer Rumpflänge und Körperbreite sowie zusagender Standhöhe wurde ein lackreicherer Grünglanz im Mantelgefieder und eine bessere Abschlussreife gewünscht. Einmal die Note „g“ gab
es wegen untypischen Kammschnittes. Die Hennen in richtiger Größe, Standhöhe und Lauffarbe sollte im Lack noch glänzender und in der Blüte noch vollkommender sein. Auf die typische waagerechte
Körperhaltung muss weiterhin geachtet werden. Verdient gab es v97 mit dem begehrten Grünen Band von Thüringen auf eine Henne für Hans-Willi Hüstegge.
Mit 2,3 Exemplaren von unseren seltenen und schwierigen schwarz-gelbgedobbelten wurde bei den Hähnen die Größe mit tiefem Stand und die waagerechte Haltung hervorgehoben, wobei die Grundfarbe intensiver, die Halszeichnung deutlicher und mehr Schaureife für bessere Noten gewünscht wurden. Mit hellem Auge gab es natürlich ein “u“. Den Hennen mit feiner Grundfarbe, schöner waagerechter Haltung und richtiger Standhöhe sowie guter Zeichnungsanlage wurden mehr Schaureife und Kopfblüte mit besserem Steuereinbau und fließender Rückenlinie gewünscht. Auf eine rundere und sauberere Dobbelung muss in Zukunft mehr geachtet werden.
Die 1,5 rebhuhnhalsigen bestachen mit prima Stand, Haltung, Körperform und Linienführung sowie feiner Zeichnungsanlage. Eine bessere Schaureife, festere Halsfeder, im Ohr reiner sowie Rieselung gleichmäßiger wurden als Wunsch formuliert. Auf eine gleichmäßig helle Brustfärbung der Hennen sollte in Zukunft geachtet werden.
Mit guter Körperbreite und Länge sowie tiefem Stand und feinen Kopfpunkten zeigten sich die 2 weißen Ersatztiere. Leider drückte die unsaubere, fast cremefarbige Mantelfarbe die Punkte. Hier waren wir schon weiter. Mehr Schaureife und Kopfblüte standen in der Wunschspalte. Ich hoffe doch sehr, dass wir zur nächsten HSS diesen Farbenschlag wieder in gewohnter Qualität sehen können.
Gleich drei Farbenschläge wurden in der AOC-Klasse vorgestellt. In schon richtiger Körpergröße, Rumpflänge und Breite sowie waagerechter Haltung und tiefem Stand präsentierten sich die 2,3 silberhalsigen. Den Hähnen wurde ein reineres Silber in den Behängen, eine gedecktere und im Übergang eine fließendere Schwanzpartie sowie bessere Schaureife gewünscht. Mit sehr unreinem Schmuck- und Deckengefieder wurde ein 1,0 zurückgestuft. Den Hennen mit feiner Farbanlagen, schöner Lachsbrust und feiner Rieselung wurde lediglich ein reineres Kopfsilber und weitere Schaureife gewünscht. Mit Mängeln im Kammschnitt musste jedoch eine Henne mit „g91“ Vorlieb nehmen. „Hv96“ und einen damit verbundenen Landesverbands-Ehrenpreis- Teller (LVEG) für eine Henne Rüdiger Wandelts.
Ein blaugesäumter Hahn auf kurzen Beinen mit prima Farbe und Saum, schöner Lauffarbe und guten Kopfpunkten blieb wegen zu aufrechter Haltung, schmalem Körper und untypischem Schwanzaufbau bei „b90“stehen.
Im sehr schönem aber auch schwierigem gelben Farbenschlag standen 2 Hähne, leider ohne Damen mit Vorzügen im Größe, Körperlänge und Breite sowie gleichmäßiger Farbe. Ihnen wurde mehr Gesichtsblüte und Abschlussreife gewünscht. Mit unkorrekter roter Ohrfarbe gab es einmal „g92“.
Eine Qualitativ beeindruckende Kollektion zeigten die 19 Zwerg-Krüper in beiden anerkannten und zwei weiteren Farbenschlägen in der AOC-Klasse.
Den 1,5 Vertreten der weißen wurde durchweg eine typische Walzenform mit richtiger Haltung und Standhöhe bescheinigt. Mit einem schönen Schieferblau hat sich auch die Lauffarbe verbessert, die es jetzt zu festigen gilt. Wünsche wurden in einer reineren Mantelfarbe, besseren Steueröffnung sowie vereinzelt breiteren Zackenform und edleren Schaureife formuliert. Auf eine festere Flügelhaltung muss in Zukunft geachtet werden. 2 x „hv96“ für Hendrik Wulfhorst.
3,5 silberhalsige verkörperten den Rassetyp mit prima Körperform und Haltung sowie tiefem Stand. Den Hähnen mit sehr gutem Schwanzaufbau und schöner schwarzer Brust wurden ein strahlenderes Silber ohne gelbem Anflug sowie eine bessere Schaureife gewünscht. Eine gleichmäßigere Grundfarbe mit schöner Zeichnungsanlage zeigten die Hennen. Kleine Wünsche bestanden vereinzelt im besserem Kopfsilber. Die Lachsbrust sollte intensiver und in der Rieselung noch zarter sein. Weitere Zuchtarbeit besteht nach wie vor in der typischen Kammführung mit einer der Nackenlinie folgender Fahne. Das derzeit machbare zeigte eine Henne von Andreas Rüger mit „v97“ verbunden mit der Thüringer Medaille (LVEG12).
Die 1,2 AOC gelb in richtiger Größe mit schöner Walzenform und Körperhaltung sowie guter Lauffarbe sollten im gelb noch gleichmäßiger und in den Kehllappen glatter sein. Auf bessere Steuerhaltung muss geachtet werden.Zwei Hennen im sehr schön anzusehendem und erstmals gezeigtem schwarz-weiß gescheckten Farbenschlag zeigten schon einen herausstechenden Typ mit richtiger Größe, Körperform und Standtiefe sowie feiner Federzeichnung.
Im Übergang harmonischer und im Kamm ausgereifter wurden hier gewünscht. Belohnt wurde eine Henne von Pierre Süß mit „hv96“ und einem Sonder-Ehrenpreis (SE):
Unser Dank gilt der Ausstellungsleitung sowie dem Team um Zuchtfreund Thomas Stötzer für die hervorragende Betreuung und Unterstützung unserer HSS. Nehmen wir Blick auf ein neues und erfolgreiches Zuchtjahr unserer, vom Aussterben bedrohten Rasse auf kurzen Beinen, und hoffen, dass wir zur nächsten HSS wieder alle anerkannten Farbenschläge präsentieren können.